Dienstag, 18. März 2014

Was soll das?



Was soll das?

Das hat jetzt mal nichts mit Grönemeyer zu tun, wobei ich diesen gleichnamigen Titel als einen der wenigen gut gelungenen Songs erachte. Er hat ja auch nie behauptet, ein Sänger zu sein. Oder gar ein Tänzer. Und da kratzen wir im Prinzip auch schon am Rand des Anliegens, das ich  mit diesem Blog verdeutlichen möchte. 

Der Mensch muss viel ertragen.

Gerade als Veranstaltungstechniker kann man sich die Inhalte nicht aussuchen. Was einem da vor die Flinte läuft, kennt keine Grenzen. Auch nicht nach unten. Da hast du Karnevalsbands, die mit einem XLR-Stecker in 20 Minuten mehr kulturellen Schaden anrichten als die Kelly-Family in ihrer gesamten Karriere. In Casting Shows triffst Du auf Beat-Boxer, Menschen, die glauben sie könnten singen, tanzen, ihre Postleitzahl furzen oder die Zukunft vorhersagen. Okay, zumindest für das Niveau der Fernsehunterhaltung kann ich das auch. Und die Zukunft sieht echt düster aus. 

Auf den Bühnen treten Comedians auf, die glauben, sie könnten kochen, 
und Köche, die sich für lustig halten. 
Künstler stecken mit ihren Händen in den Ärschen ihrer Puppen, während ihre Manager das Gleiche mit ihnen machen. Und Du steckst mittendrin.

Nach dem Irrsinn auf der Arbeit kommt die Ruhe im Hotelzimmer. Minibar, Bierchen, Fernbedienung, der Flachbildfernseher, der vielleicht deiner Oma gefallen würde, beginnt, seinen Dienst zu tun, und du siehst:

Die Hohlbeins! 
Was soll das?
Jetzt reicht es aber.
Ich frage Euch ernsthaft:

Weshalb muss der schlechteste Schriftsteller Deutschlands jetzt auch noch die schlechteste Fernsehsendung Deutschlands machen? 
Reichen 43 Millionen verkaufte Exemplare dieser Scheisse nicht aus, um als Tribut dafür zu dienen, die Bevölkerung dieses von Steuerhinterziehern, Wirtschaftskriminellen und politischen Dilettanten gebeutelte Land zu verschonen? 
Was will er denn noch? Unsere Seelen? 
Berechtigte Frage, da das Geld dieser verwirrten Konsumenten offenbar nicht reicht.

Zeitgleich auf einem anderen Kanal wäre Mario Barth diesmal der Gute. Na, ich will jetzt auch nicht übertreiben. 

Aber ich glaube, dass selbst die „Geissens“ zusammen mit den „Fußbroichs“ schon eine Online-Petition gegen den Verfall der Fernsehunterhaltung gestartet haben.

Ein Autor, der im Gegensatz zu Hohlbein etwas vom Schreiben versteht, bringt es hier schön auf den Punkt, was mich gerade bewegt:


„Zuweilen flitzt das flauschige Kaninchen Fassungslosigkeit so rasant um die Kurve, dass der Windhund Sprache perplex in der Startbox sitzen bleibt.“  David Mitchell


Schöne Restwoche. Und am besten, lasst die Kiste aus.