Nicht alles, was ich für "The Sparkles" schreibe, passt gerade in die Episode, aber manche Sachen finde ich zu schade zum wegwerfen. Das wird künftig als "OUTTAKE" erscheinen. So wie dieses Ding:
The Sparkles: Outtakes / CUE 1
Sophia und Kai saßen beim Frühstück
im Hotel, die Kellnerin hatte gerade frischen Kaffee gebracht. Sophia pfefferte
die Tageszeitung auf den leeren Stuhl neben sich.
„Drecksfaschisten. Mich kotzt das
an, was da abgeht mit der Politik.“
„Jep!“, pflichtete Kai auf seine
unnachahmlich knappe Art bei. Mehr würde er dazu nicht sagen. Zumindest heute.
Plötzlich landete ein übervoller
Teller mit Rührei auf dem Tisch neben Sophia, und ein muskulöser, tätowierter
Arm beförderte die Zeitung auf den Platz neben Kai.
„Moin, ihr
Mikrofonständerschubser!“, begrüßte Jupp, der Trucker der Sparkles, die
Bühnencrew. Sofort fing er an zu erzählen: „Ich mag ja keine DVD-Produktionen,
Fernsehkram und sowas, aber bin ich froh, dass ich den Bock noch zwei Tage
stehen lassen kann. Hab nur drei Stunden gepennt.“
„Was haste gemacht?“, fragte Sophia.
„Danke, dass du etwas Empathie für
einen alten Mann aufbringst. Also: Gestern bin ich runter vors Hotel. Einen
Zigarillo rauchen. Da treffe ich Maurice, die Schwuchtel von der Deko-Fraktion.
Der mit den langen blonden Haaren. Da dachten wir: Komm, wir gehen ein Bier
trinken. Da habe ich direkt Wojtec angerufen, der hatte auch Durst. Maurice hat
noch den Bimbo vom Setbau angerufen und dann sind Maurice, der Schwatte, der Polacke und ich in den Irish Pub. Und
jetzt kommt es: Da saßen schon die rothaarige Lesbe mit den dicken Titten aus
dem Produktionsbüro und irgend so ein Ossi und -ihr werdet es nicht glauben - unserer
osmanischer Teppichhändler Farid, genannt The Merch!“
Farid verkaufte T-Shirts, CD´s und
sämtliches andere Merchandize für die Band und gehörte zur Crew.
„Toll“, sagte Sophia.
„Jep“, meinte Kai.
Jupp hob die Hand, um jeglichen weiteren
Kommentar zu unterbinden.
„Und dann haben wir uns derart die
Kante gegeben! Farid hat später noch zwei so Tanztürken, die die ganze Zeit am
Tresen abschimmelten, an unseren Tisch geholt. Verstehste, die hatten mit der
Produktion gar nichts am Hut! Mann, war das ein schöner Abend! Und worüber habt
ihr gerade gequatscht?“
„Über Rassismus und Homophobie“,
sagte Sophia.
„Und Sexismus“, sagte Kai.
„Ah. Und?“, fragte Jupp.
„Ist Scheiße“, sagte Sophia.
„Politik ist immer scheiße. Das
könnt ihr mir glauben“, sagte Jupp.
„Menschen leben nämlich wunderbar zusammen. Wenn man sie lässt.“
„Zuweilen flitzt das flauschige
Kaninchen Fassungslosigkeit so rasant um die Kurve, dass der Windhund Sprache perplex
in der Startbox sitzen bleibt“, sagte Kai.
„Hä?“, fragte Jupp.
„Von David Mitchell“, meinte Sophia.
„Fährt der auch LKW?“