Montag, 6. Juli 2015

Kritik üben

Verdammt, aber ein paar Sachen muss ich dir jetzt einmal sagen:

Das Schlimmste an dir ist deine Art, an ausnahmslos Allem und Jeden etwas auszusetzen zu haben. 

Selbst wenn 400.000 friedliche Leute ein Konzert genießen wollen, kommst du mit deiner links-grün versifften Gutmenschenkeule und redest alles in den Dreck, auf dem ihre Zelte stehen. 

Oder da hat mal eine ausländische Band Erfolg in Deutschland, und dir fällt nichts Besseres ein, als sie wegen des Bildungsniveaus ihrer Fans zu belächeln. Kunst ist doch frei. Wild sind auch andere Bands.

Selbst der gute alte deutsche Schlager ist dir nicht heilig. Fast wärst du vor Lachen erstickt, als Matze Reim seine verdiente Jubiläumsbox vorgestellt hatte. 
Du bist so gemein.

"25 Jahre Verdammt, ich lieb‘ Dich..."

Was ist daran so schlimm? Ja gut, einem Pferd gibt man auch den Gnadenschuss, aber die müssen ja auch keinen Unterhalt zahlen.

Aber wieso beleidigst du Xavier Naidoo ständig?

„Ein dauerbekiffter Penner, der den dreckigen Nazis eine Plattform schafft.“ 

„Wer ihn noch gut findet, steht auf seiner Gehaltsliste…“

„Der hat doch nur Erfolg in Amerika, weil dort keiner deutsch versteht…“

„Wer sich mit homophoben, antisemitischen Reichsbürgern schmückt, kann nur mit beschissener Musik einen drunter legen…“

Schämst du dich nicht?

Wirklich nicht?

Und was ist mit seinen Fans? Sind das auch nur hirntote Mainstreamer, für die nur Marken und Euros zählen? 

Sind es auch nur Jammerlappen, die nichts hinterfragen und nie etwas kritisieren, was sich außerhalb ihrer Wohnung, ihres beschränkten Horizontes oder mehr als 10 m von ihrer Stoßstange entfernt befindet?

Ja?

Wirklich?

Sogar die Medien kotzen dich an. Das Fernsehen betrügt, die Zeitungen lügen. Mit Karla Kolumna ist für dich der letzte seriöse Journalist von der Bildfläche verschwunden.

Jauch möchtest du körperlich züchtigen und manchmal träumst du davon, beim Promidinner den Gasherd in die Luft zu jagen, wenn die Sonderzeichen-Promis in der Küche ihre peinlichen Statements von sich geben, die selbst nachbearbeitet und geschnitten noch weniger Sinn ergeben als Bratkartoffeln mit Champagner.

Ist doch nur Fernsehen. 

„Während die verdammten Teletubbies (Mögen sie bluturinierend in der heißesten Ecke der Fernsehhölle langsam verrecken…) unsere Kleinkinder an das elende Fernsehen gewöhnen sollten, übernehmen nun „Beate und Irene“ auf RTL, und zwar ebenfalls auf dem Niveau von Vorschulkindern, aber noch menschenverachtender als ein personifizierter Staubsauger.“

Was hast du dir dabei gedacht? Musst ja nicht einschalten. Gibt es überhaupt etwas, das dir Freude macht?

Deine Familie? Und Freunde?

Lange Gespräche bei gutem Rotwein mit meiner Frau oder einfach nur bei einer Flasche Bier mit meinen Kumpels. 

Bücher, Musik und vieles mehr.

Jetzt rede ich schon eine Viertelstunde mit meinem Spiegel.

Seit fast 50 Jahren: Verdammt, ich lieb mich!