Montag, 7. Juli 2014

Rückrufaktion

Rückrufaktion

Rückrufaktion. Ein Wort wie ein Gedicht. Zumindest für Leute wie mich, die mit Lyrik nichts anfangen können. Ein Begriff aus der Industrie. Hervorgegangen sein mag dies sicherlich aus der Not heraus, Fehler zu korrigieren, zu verbessern, und, das ist das Wichtigste, Verantwortung zu übernehmen für ein Produkt, das in seiner jetzigen Form eine Gefährdung für die Verbraucher darstellt. Das Produktsicherheitsgesetz soll Mängel und Fehlfunktionen ausschließen.

Davor gibt es jedoch den Erkenntnisprozess. Davor steht die bedingungslose Anerkennung eines Fehlers. Sei es technisches Versagen oder menschliche Verfehlung. Scheißegal. Man gibt zu, etwas falsch gemacht zu haben.

Zum ersten Mal stehe ich da und wünschte, andere Bereiche würden von der Industrie lernen. Bereiche wie Politik, Kultur, Religion und … Sport.

Ich wünschte mir Rückrufaktionen in der Politik. 


Am besten wäre es, wenn zuerst die Regierung den Bundespräsidenten zurückrufen würde.
Danach bestünde die Hoffnung, dass der Nachfolger im Sinne des Friedensbekenntnisses diese niedersächsische Legehenne aus dem Amt wirft.

Angesichts der DROHNENDEN Gefahr für den Weltfrieden.

Ich wünschte mir Rückrufaktionen im Bereich der Kultur 


Hätte mir vor 30 Jahren jemand gesagt, dass es im Jahre 2014 immer noch Konzertveranstaltungen in Deutschland gäbe, wo Rechtsrockbands vor beschissenen Nazis auftreten dürfen, und diese Konzerte trotz eifriger Bemühungen nicht verboten werden können, hätte ich es nicht geglaubt.

Heute kann ich es nur nicht verstehen, aber ich muss mich damit abfinden.

Wenn so etwas zur Kultur gehört, wird es definitiv Zeit für eine Rückrufaktion.

Am besten fangen wir bei den Hetzblättern und Anti-Journalisten an, die den Teppich gelegt haben für diese Seuche, und das über Jahrzehnte. Dazu packen wir auch unser Bildungssystem, das nicht nur in Sachen Integration zu den kulturellen Vollversagern zählt, sondern auch nur noch mit dem Wort „Schadensbegrenzung“ beschrieben werden kann. Es fehlt Geld. Geld für Lehrer, für Schulgebäude, für Unterrichtsmittel.

Dann gibt es wirklich ein paar Bücher, die ich gerne verbrennen würde. Aber stattdessen treten diese Autoren auch noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf, wo sie von noch dämlicheren Zombies zu ihren Exkrementen befragt werden.
So schafft sich zumindest die Menschlichkeit ab. Der denkende Mensch ist dabei wie von Sinnen.

Zu diesem Foto aus Indien, wo man  vergewaltigte Frauen gnädig aufgeknüpft hatte, fehlen mir die Worte.
Da reicht eine Rückrufaktion nicht. Man sollte die ganze scheiß Fabrik stilllegen.

Ich wünsche mir Rückrufaktionen im Bereich der Religion 


Jeder, egal welcher Glaubensgemeinschaft er angehört, sollte wissen, dass vor allem die Liebe der wichtigste Bestandteil einer jeden Religion ist.

Wie kann es sein, dass im Namen des eigenen Gottes, Menschen zu Schaden kommen, getötet und misshandelt werden?

Die katholische Kirche beschränkt sich nach der Tradition der Kreuzzüge und Hexenverbrennungen ja mittlerweile nur noch auf Pädophilie und Untätigkeit. Das sinnlose Anhäufen von Reichtümern im Sinne der Avaritia nur mal am Rande erwähnt. Die meisten kennen es als die Todsünde Gier oder Habsucht. Dazu könne der gute Tebartz bestimmt etwas sagen.

Aber wer sich in der Welt umsieht, erkennt zumeist Religionsführer, die unsere Welt verbrennen.

Vom ältesten Konflikt in Gaza-Streifen über den Taksimplatz, die Gräuel in Syrien, der Terror in Ägypten.

Es gibt hier eigentlich kein einziges Produkt, das funktioniert.

Ich wünsche mir Rückrufaktionen im Bereich des Sports 


Wenn ich während der WM nicht mal in ein holländisches Schwimmbad gehen kann, ohne beschimpft zu werden, reicht das schon, um ins Grübeln zu kommen. Da wusste ich noch gar nichts von diesem theoretischen Endspiel bei der WM, wo Schland gegen Oranje antreten könnte.

Sensibilisiert für diese besondere Form des Faschismus fielen mir danach einige Dinge auf, die ich menschenverachtend finde. Sieg Heil-Rufe und ähnlicher Müll in den Stadien und im Netz sind sicherlich auch ein Thema, das schockiert. Aber ich möchte nur das erwähnen, was mich am meisten aufgeregt hat:

Blöde Witze auf Kosten eines Spielers, dem man die Wirbelsäule zertreten hat!

Was sind das für dämliche Arschlöcher, die in ihrem Nationalrausch so menschenverachtend ihre soziale Inkompetenz aus dem Schatten der kurzpimmeligen Unterprivilegiertheit ausleben?

Aber die Funktionäre sind ja nicht besser. Blatter, Beckenbauer und all die FIFA-Ärsche, die den Sport dazu benutzen, das große Geld auf Kosten ganzer Entwicklungsländer zu machen. Das ekelt mich mehr an, als ich beschreiben kann.

Wenn unsere Helden von früher zu solchen Mistkerlen mutieren, hat Sport bestimmt nicht mehr die Rolle zur Völkerverständigung inne, und fairer Wettkampf fühlt sich für mich in Zusammenhängen mit solchen Korruptionsverstrickungen auch eher an wie ein Fremdkörper.

Hier sollte man ein prinzipiell gutes Produkt einfach nur mit anderen Werkzeugen herstellen.

Gut, dass Bier auch ohne WM schmeckt.

Keine Kommentare: