Montag, 14. September 2015

Grenzlinien des Hasses


Hass gibt es überall. An manchen Orten mehr, an anderen weniger.
Hass kann stark sein, schwach, unterschwellig, offensiv, aber auch grenzenlos und abgrundtief.

Hass richtet sich gegen Obrigkeiten und gegen Minderheiten, manchmal auch gegen sich selbst.

Aber in den Social Media feiert der Hass die Party seines Lebens.




Darüber ist auch schon alles gesagt worden.
Mittlerweile kann man diese rechte Hetze kaum noch ertragen, scheint sie doch kein Maß zu kennen und kein Ende zu nehmen.

Und so sehr manche empfehlen, in den Dialog mit den rechten Arschlöchern zu treten, finde ich, dass es wenig Sinn macht, mit Menschen zu sprechen, die gar nicht den Meinungsaustausch suchen, sondern eher ihre Zusammenrottung mit Gleichgesinnten forcieren.

Hier werden Grenzen überschritten, die es mir persönlich nicht mehr ermöglichen, deren fadenscheinige Argumente ernst zu nehmen, die für mich aus haarsträubenden Schwachsinn bestehen, der mit unfassbaren Lügen gemischt wird.

Wichtig ist es, den rechten Intelligenzverweigerern diese Grenzen aufzuzeigen.

Aber nicht nur die Dummheit bringt Hass hervor. Auch gebildete Menschen können Überzeugungen vertreten, die Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt in einem brisanten Stelldichein vereinigen und ihre Ideologien auf verblödete Handlanger vererben, die entsprechend Taten folgen lassen.

Hier werden Grenzen überschritten, die in Gewaltakten enden können, die nur noch mit Terrorismus und versuchtem Mord treffend bezeichnet werden können. Über 300 rechtsextreme Anschläge in diesem Jahr sprechen leider eine deutliche Sprache.

Wo die Regierung versagt, indem sie schweigt und nicht handelt. Wo die Polizei auf dem rechten Auge blind zu sein scheint, und es versäumt, die zu schützen, die am ärmsten dran sind:

Von Krieg und Flucht traumatisierte Kinder, Frauen und deren Männer, die allesamt nicht nur ihre Heimat, ihren Besitz und ihr Heim verloren haben, sondern teilweise auch Verwandte, Partner, Kinder und Enkel.
Menschen aus den Ostblockstaaten, getrieben von Hunger und Terror der staatlichen Willkür.

Wenn da die Antifa ihrerseits Grenzen überschreitet, die in Gewaltausübung endet, kann ich das nicht gut heißen. 

Verstehen kann ich es schon. 

Aber während ich die rechten Terroristen nur verabscheue, und deren Mitläufer für ihr nationalistisches, menschenverachtendes, rechtspopulistisches Gestammel verachte, empfinde ich umso höhere Anerkennung für die Mitglieder der Antifa, die da hingehen, wo den Wehrlosen Gefahr droht und mit friedlichen Mitteln versuchen, dem Pack Einhalt zu gebieten, also versuchen, einfach besser zu sein als das Pack.

Leider hat jeder Widerstand, so wichtig dieser als solcher auch ist, 
eine unüberwindbare Grenze:  

Die Ursachen allen Übels - Krieg, Elend und Vertreibung

Was nutzt es, die Windmühlen zu zerstören, wenn immer noch der gleiche Wind weht, so dass immer wieder neue Windmühlen gebaut werden?

Die Ursache allen Übels ist die Unwissenheit

Solange die Unzufriedenen alles glauben, was Profiteure ihnen vorsetzen, werden die Extremisten weiter Zulauf haben.

Deshalb ist in unserem Land Aufklärung und Bildung das Wichtigste.
Früher haben die Unzufriedenen gehungert, bevor sie als wild gewordener Mob durch die Straßen gerannt sind.
Heute sind sie alle zu fett und zu debilen Konsumenten erzogen, dankbar für jedes Feindbild.

Wem nutzt das? Dem Staat? Dem Staat, der an dritter Stelle der Waffenlieferanten steht?

Waffenexporte müssen gestoppt werden. Sofort.

Und vor allem müssen wir die Grenzen in Europa öffnen 

und nicht die Grenzen schließen.

Das Elend bekämpfen und nicht forcieren.

Aber das ist eigentlich auch ein alter Hut.



„Solange es Kraft Gesetz und Sitte eine soziale Verdammnis gibt, die auf künstlichem Wege, inmitten einer hochentwickelten Zivilisation, Höllen schafft und der göttlichen Vorsehung noch ein menschliches Fatum hinzufügt; … solange in gewissen Regionen der soziale Erstickungstod möglich ist, oder anders gesprochen, solange auf der Erde Unwissenheit und Elend herrschen, dürfen Bücher wie dieses nicht unnütz und unwichtig sein.“

Victor Hugo im Jahre 1862 (aus „Die Elenden“)

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