Sonntag, 1. Januar 2017

Schadensbegrenzung


Alles ruhig an Silvester in Köln.

Abgesehen von einer größeren Personenkontrolle im Bereich der Bahnhöfe und der Domplatte.

Die Polizei hat definitiv einen guten Job gemacht. Danke an die Frauen und Männer, die sich den Arsch aufgerissen haben in dieser Nacht. Auch die Feuerwehren und Ärzte und alle, die nicht feiern durften.

Aber gerade die Polizei hat ihr Bestes gegeben.

Abgesehen von der Verbreitung neuer Wortkreationen wie „Nafri“. Ich musste spontan an den Begriff „Geltungsjude“ denken. Die Älteren werden sich noch erinnern.
„Racial Profiling“ finde ich auch nicht besser. 

Wie hätte man das wohl auf Deutsch genannt? Damals im Dritten Reich?

Das Erschreckende ist dabei für mich, dass im Prinzip der Druck auf die Stadt Köln so groß war, dass jedes andere denkbare realistische Szenario schlimmer geendet hätte für die Allgemeinheit, und dazu zähle ich natürlich auch unsere Flüchtlinge und andere Migranten, die bei uns in Deutschland leben.

Eine weitere Eskalation wie vor einem Jahr musste verhindert werden. Die 

Nordafrikanischen Menschen vor einem wütenden Mob von Rassisten zu schützen, hätte eine ähnliche Berechtigung gehabt.

Ein Szenario, das mir gar nicht so abwegig erscheint, wenn ich darüber nachdenke, welche Parteien und Bewegungen alle an diesem Tag am selben Ort „demonstrieren“ wollten. Wogegen? Wofür?

Und dabei war und ist es im Sinne unseres postfaktischen Zeitalters völlig irrelevant, wie die Faktenlage am 31.12.2015 wirklich war. Ob es wirklich nur 15 Anzeigen wegen sexueller Nötigung waren oder 500.

Das Bild, das dank der rechten Medien, der Propaganda der Rassisten und der Dummheit unserer Nachrichtenredaktionen in unseren Köpfe eingemeißelt wurde, zeigt Horden von halbnackten dunkelhäutigen, blutrünstigen Verbrecherbanden, die mit ihrem erigiertem Glied Lieschen Müller das Handy aus dem Ausschnitt ziehen und anschließend die blonde Maid vergewaltigen.

Alles ferngesteuert und koordiniert von dem „zentralen Welt-Nafritum“.

Hallo? Tausend Leute treffen sich doch nicht zufällig alle gleichzeitig in Köln? Und alle betrunken und irre vor Geilheit?
Das auch noch an Silvester, dem Tag an dem der Wendler gar nicht auftritt. 
                                                    (Ironie aus)


Ich möchte mir trotz allem nicht ausmalen, wie die Gemeinschaft der Abgehängten und xenophoben Faktenverweigerer sich profiliert hätte, wenn es zur Eskalation gekommen wäre.  

Deshalb nochmal Danke, liebe Stadt Köln, dass du diese unmöglichen Demonstrationen untersagt hast.

Köln stand mit dem Rücken an der Wand und hat das Beste daraus gemacht.
Schön war es nicht. Nichts, womit man sich schmücken könnte. Es gab halt keine größeren Verluste.

Es bleibt für mich düsteres Bild zurück für unseren Weg in die multikulturelle Zukunft.

Und zeigt umso mehr, woran wir arbeiten müssen: Sicherheit zu gewährleisten, ohne Menschen wegen „eines bestimmten Phänotyps“ unter Generalverdacht zu stellen.

Sonst haben die „Anderen“ ein Stück weit gewonnen.

Und das darf nicht sein.

Bitte haltet dagegen.

Mit Worten und guten Taten.









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